Um gegen eine solche Simpel-Truppe wie Unterhaching so schlecht auszusehen, muß man schon einiges draufhaben, finde ich.
Ursächlich war, neben den bei Niederlagen häufigen Defiziten wie fehlender Laufbereitschaft, mangelnder Chancenverwertung usw., das untypisch überhebliche Abwehrverhalten unserer Dreierkette. Nahezu jeder Pass, der auf Hetsch und Fobsch gespielt wurde, konnte von diesen ohne ernsthafte Belästigung und mit gehörigem Abstand in Empfang genommen werden. So lassen sich zum Einen natürlich keine frühen Ballgewinne und nur schwer ein dominantes Angriffsspiel realisieren, zumal zum Anderen den eifrigen Gastgebern über 90 Minuten ein bequemes Ausfalltor zur Entlastung dargeboten wurde.
Wie es besser geht, hat man ja z.B. in Saarbrücken gesehen, als vor dem Siegtreffer Schultz hart am Mann den Ballgewinn erzielte und den Konter einleitete.
Im Übrigen erscheint die eigentlich ärgerliche Verletzung A. Beckers am Saisonanfang nun wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. So konnte O.J. seine Schnapsidee, Bogicevic in die defensive Zentrale zu setzen, erst mit einiger Verspätung und nach überzeugenden Partien gegen Verl, Bremen, Saarbrücken und Essen umsetzen. Die Herausnahme beider Sechser, insbesondere des bisherigen Stabilisators Russo, war ja dann auch von besonderer Sinnlosigkeit. Auch der Einsatz von Lorch, vor allem in engen Spielen, ist im Moment noch keine gute Idee.
Es ist zu befürchten, dass wir den janssenschen Gehirnfurz nun öfters bewundern dürfen; hat ja in der vergangenen Saison mit Wundersam auf der 6 auch schon ganz vorzüglich geklappt.
Besonders gefallen hat mir bisher, dass unsere beiden Schienenspieler nicht nur gewohnt offensiv agieren, sondern mittlerweile auch sehr häufig als Teil der Boxbesetzung fungieren. Allerdings muß vor allem N. May dringend an seinem Abschluß arbeiten, andernfalls der ganze Aufwand sinnlos wäre und er sich auch hinten die Zeit vertreiben könnte.
Womöglich sollte er sich mehr an seinem Capitano orientieren, der trifft wenigstens, sogar auswärts 👨🦯😎🎅