Kommentar: Saisonabbruch statt Geisterspiele

Foto: Martin Plückthun

Wir als Teil der aktiven Fanszene des FC Viktoria Köln stehen bei dieser Entscheidungsdebatte ganz klar auf der Seite des Saisonabbruchs. Unsere Gründe für diese Position sind schnell und simpel erklärt. Fußball bezeichnet man seit jeher auch als „Sport des Volkes“. Die Fans sind es, die einem Verein eine Identität verpassen und die alles für ihren Club geben. Spiele stattfinden zu lassen und die Anhänger von eben diesen Partien auszusperren, wäre ein Schlag ins Gesicht eines jeden Fußballfans. Selbst, wenn man die derzeitigen Regelungen lockern und private Versammlungen zum Rudelgucken in einer Gaststätte erlauben würde, würde dies nichts am aktuellen Befinden und dem Standpunkt, den wir vertreten, ändern. Man muss seinen geliebten Verein auf dem Bildschirm verfolgen, was keine Option sein darf, wenn es die Einzige wäre, die man erhält.


Die Zeit ohne Fußball ist zweifellos eine schwierige, zähe Phase, aber eine Zeit ohne Fußball ist noch weitaus besser als Fußballspiele vor leeren Rängen. Fußball ohne Fans ist möglich, aber sinnlos. Dies konnte man auch schon in den wenigen Wochen vor der eingeführten Pause in Perfektion betrachten. Keine Emotion, keine Stimmung, keine Identität. Auch finanziell wäre der Spielbetrieb ohne Zuschauer für die Mannschaften der 3.Liga ein Rückschritt. Zwar würde es dadurch wieder wöchentliche Fernsehgelder geben, die größeren Einnahmen generieren die Teams aber durch Ticketverkäufe, welche zugleich auch weitere Einnahmen durch Fanartikelverkäufe und dem Verkauf von Speisen und Getränken mit sich ziehen werden. Auch das Image wird durch Stadionbesuche aufgebessert. Diesen Profit kann hingegen kein finanzielles Mittel aufbringen.


Es geht nicht darum, dass man zum Beispiel als Dauerkartenbesitzer schon für die Spiele bezahlt hat und dafür etwas erwartet. Schließlich wäre dieser Verlust auch im Falle des Saisonabbruchs der Fall und ein Großteil der Anhänger sämtlicher Vereine wird mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Solidaritätsgründen darauf verzichten, einen finanziellen oder wertigen Ausgleich für die ausgefallenen Spiele zu erhalten, da die Vereine selbst am meisten unter dieser Phase zu leiden haben. Ob dies auch bei der Durchführung von Geisterspielen der Fall wäre, ist zu bezweifeln.


Wie schon zu Beginn des vorherigen Absatzes erwähnt, gibt es nur eine mögliche und zu akzeptierende Entscheidung der Vereine und des Ligaausschusses, insofern keine Zuschauer ins Stadion gelassen werden. Diese Entscheidung lautet „Saisonabbruch“!


Anders als erhofft sprach sich unter anderem auch unser Verein, der Fußballclub Viktoria Köln 1904 e.V., als einer von zehn Vereinen gegen einen wie von uns gewünschten Abbruch der Spielzeit 2019/20 aus. Was letztlich zu dieser Entscheidung unserer Verantwortlichen führte muss versucht werden, in einem direkten Kontakt zu erfahren. Wichtig ist nun in jedem Falle, dass endlich eine endgültige Entscheidung getroffen wird! Zögert man diese weiter hinaus, wird auch der Ligabetrieb der nächsten Saison sowie die Zukunft mehrerer Vereine, womöglich auch bezüglich der Ligazugehörigkeit in der Saison 2020/21, maßgeblich beeinträchtigt. Zudem verhindert man unnötig und rücksichtslos die Vereine bei der Planung für die Zukunft.


Ein umgehendes Handeln ist erforderlich. JETZT!


Gezeichnet


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